Es weht ein frischer Wind durch den Allwetterzoo, darin sind sich an diesem Tag alle Redner und Rednerinnen einig. Sie freuen sich sichtlich auf die Zusammenarbeit mit der neuen Zoodirektorin Dr. Simone Schehka. Oberbürgermeister Lewe, der ebenfalls zum Gratulieren vorbeigekommen ist, hebt den Zoo als wichtiges touristisches Ziel für das gesamte Münsterland hervor. Er sagte aber auch: „Ich freue mich sehr, dass erstmals eine Frau an der Spitze des Allwetterzoos steht.“
Die Neue an der Spitze, das wurde schnell klar, wenn man sie ansah und ihr zuhörte, sieht sich als eine Frau der Tat. „Ich möchte die Kommunikation weiter ausbauen“, beschrieb Schehka einige ihrer Vorhaben. „Der Zoo soll sich wieder verstärkt in der Stadt- und Landgesellschaft verorten, aber auch ein Zentrum für Artenschutz, Forschung und Bildung sein.“ Das klingt nach einem genauso abwechslungsreichen wie anstrengendem Programm für die promovierte Biologin, die bereits seit neun Jahren für den Allwetterzoo tätig ist. Am Vormittag hat sie offiziell die Stelle als Zoodirektorin und Geschäftsführerin angetreten.
„Mein Traumjob“, sagte die 42-Jährige, die sich zuvor in einem Auswahlverfahren gegen nationale und internationale Konkurrenz durchgesetzt hatte. Sie lobte das „tolle Team“ im Zoo und in der Stadtverwaltung, machte aber auch klar, dass, unabhängig von den Umstellungen und Kosten durch Covid-19, eine Menge Arbeit vor ihr liege. Als Beispiel nannte sie den Bau des neuen Tropenhauses, das gleichzeitig Eventlocation werden soll. Ein Vorhaben, das seit Beginn des Jahres mit Macht vorangetrieben wird.
Klingt das nicht eher nach kommerziellem Denken als nach Tierliebe? Für Schehka gehört der Eventcharakter dazu, wenn man Menschen für den Artenschutz begeistern möchte: „Der Zoo ist ein Ort der Meinungsbildung“, erklärte sie in ihrer Antrittsrede. „Arten- und Lebensraumschutz sind zentrale Anliegen von Zoos und es sollte endlich klarwerden, dass dies auch konkret einen Schutz für uns Menschen darstellt. Wir wissen, dass wir Menschen hier vor Ort im Zoo erreichen. Wir können und wollen darum das öffentliche Bewusstsein zur Bedeutung der Biodiversität stärken. Damit uns das gelingt, müssen wir die Besucherinnen und Besucher berühren und begeistern.“
Womit wir wieder beim Eventcharakter wären – und bei den vielen großen und kleinen Aufgaben, die nun vor der neuen Zoodirektorin liegen. Wünschen wir ihr, dass deren Umsetzung genauso reibungslos verläuft wie ihre Amtseinführung.
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