Trotz des großen Protests, mit dem sie in Münster in der vergangenen Zeit konfrontiert wurde, hat sich die Alternative für Deutschland (AfD) die Stadt Münster wieder als Tagungsort ausgesucht.
Hatte sie sich noch vor wenigen Monaten das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Münster-Gievenbeck für eine Versammlung ausgeguckt, kam die Partei am Dienstagabend in der Stadthalle in Münster-Hiltrup zusammen, um den offiziellen Bundestagswahlkampf-Auftakt zu begehen.
250 Menschen waren dem Aufruf von „Keinen Meter den Nazis“ gefolgt, sich an der Halle zu treffen und bei einer eigenen Kundgebung ihrem Protest gegen die rechtspopulistische Partei – einmal mehr – Ausdruck zu verleihen. Auf dem Vorplatz wurden Reden gehalten. Der CSD Münster kritisierte die AfD für deren Angriffe auf die „Ehe für alle“ und unterstrich, wie wichtig gerade vor dem Hintergrund eines gesellschaftlichen Rechtsrucks eine breite Solidarität mit homo- und transsexuellen Menschen sei. Die Kampagne „Keine Stimme der AfD“ arbeitete in ihrem Beitrag den Zusammenhang zwischen rassistischer Stimmungsmache und rechter Gewalt heraus, der auch in Hiltrup zu zwei Brandanschlägen, Schmierereien und einem Angriff auf einen Gedenkort geführt hatte.
Sobald sich ein AfD-ler an der Treppe nahe dem Seiteneingang zeigte, wurde sein Erscheinen mit schrillen Pfiffen und „Haut ab!“ quittiert. Mehrmals kam es zu kurzen Konfrontationen zwischen einer AfD-Sympatisantin und einzelnen Demonstranten. Ein-, zweimal griff die Polizei ein, um die Streithähne auseinander zu bringen. Für die Veranstaltung waren AfD-NRW-Chef Martin Renner und Bundessprecher Jörg Meuthen angekündigt. Über einen Seiteneingang erreichten die meisten Tagungsteilnehmer die Hiltruper Stadthalle, die bereits ab dem Nachmittag von Polizeikräften abgesperrt wurde.
„Wir freuen uns, dass trotz Regen und Sommerloch so viele Leute nach Hiltrup gekommen sind, um klare Kante gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung zu zeigen“, sagte Carsten Peters, Pressesprecher des „Keinen Meter“-Bündnisses am Abend. „Wir haben heute wieder einmal gezeigt, wie vielfältig und breit der Widerstand gegen die AfD in Münster ist.“
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Naja – was soll ich davon halten?
Gegen Wahlkampf-Veranstaltungen irgendeiner Partei zu demonstrieren soll WAS bewirken? Dass die Partei nicht antreten soll?
Dass „man“ die Partei nicht wählen soll?
Ich habe mir die Gegendemo angesehen und fand die Parolen und Reden merkwürdig.
Als würde die NsdAP eine Veranstaltung abhalten.
Aber die AfD ist eine zweifelsohne zugelassene, staatstragende Partei, die sich aktiv zum Grundgesetz bekennt – was man von manchem Demonstranten nicht unbedingt sagen kann.
Ob die Gegendemonstranten 250 Personen zählten, mag man glauben.
Ich schätzte die Zahl eher auf 120.
Drinnen waren trotz umständlicher Beantragung der Teilnahme per Internet und der Einlaßkontrolle 250 Personen. Es war die größte bislang durchgeführte Veranstaltung der AfD und die kleinste bislang durchgeführte Gegendemonstration.
Das läßt hoffen…