Das Jahr ist gerade einmal 4 Wochen alt, da startet auch Münsters bestgekleideter Moderator wieder in die Talkshowsaison. 4 Wochen, so „alt“ ist auch die Amtszeit des neuen Zoodirektors des Allwetterzoos. Dr. Thomas Wilms durfte seinen frisch bezogenen Chefsessel direkt gegen Rieses gemütliches Talksofa tauschen, schneller kann man in Münster nicht ankommen. Dies fand auch Wilms, der seiner neuen Heimat direkt schmeichelhafte Worte widmete, die Stadt und viele nette Menschen hätten es ihm sehr leicht gemacht sich hier zu Hause zu fühlen.
Der Allwetterzoo war ihm allerdings schon aus frühen Tagen bestens bekannt, immerhin der erste Zoo, in den der Pfälzer jemals seine Füße setzte. Heiter und unterhaltsam plauderte der Zoodirektor über seinen Werdegang, sein Lieblingserdferkel „Elvis“ oder Zoodirektoren, die im Grunde nur Universal-Dilettanten sind und verblüffte auch hier und da mal mit einigen Aussagen, so „kann man auf Elefanten getrost verzichten, Erdmännchen sind am wichtigsten“, witzelte er. Zum Glück führen die Erdmännchen mit den Elefanten im Allwetterzoo eine friedliche Koexistenz, so waren alle Wogen wieder geglättet. Sein Fachgebiet sind die Reptilien, dass merkte man spätestens beim Vogelstimmen-Quiz, hier offenbarte sich etwas Unsicherheit, aber dennoch erriet er hier die von Markus Paßlick imitierten Federviecher (fast) fehlerfrei.
Gästetechnisch blieb man in Münster, so nahm für den Leiter des Allwetterzoos nun die Leiterin des Stadtmarketings, Bernadette Spinnen neben Riese Platz. Nebeneinander war auch ein Thema, denn fast wären Spinnen und Riese mal Nachbarn geworden, nur einige Jahre trennten die beiden. Spinnen wohnte unweit des Schlosses „Haus Stapel“, in dem Riese später einmal wohnen sollte. Sowas verbindet und entsprechend familiär talkte man sich von Anekdote zu Anekdote. Spinnen erzählte gut gelaunt wie sie als Angestellte der Stadt mit 29 Jahren die jüngste Leiterin des Kulturamtes wurde, bis sie dies „fertig hatte“. Anstatt aber weiter auf dieser Position Geld zu kosten, suchte sie aktiv das Gespräch mit ihrem obersten Dienstherren, damals noch Oberbürgermeister Dr. Bertold Tillmann. Fast Gedankenübertragung, der hatte nämlich just ebenfalls Gesprächsbedarf und schlug ihr den Posten als Leiterin des Stadtmarketings vor. Bei freier Entfaltungsmöglichkeit, denn diese „Abteilung“ war neu und musste erst noch mit Leben gefüllt werden, und das, da war man sich einig, ist bestens gelungen. Da darf ein Lob ihrer „höchsten“ Angestellten, Türmerin Martje Saljé, natürlich nicht fehlen, „Ich bewundere Frau Spinnen, weil sie schon früh morgens topfit ist und immer den Überblick über alles hat, obwohl Münster Marketing so Vieles gleichzeitig macht“.
Musikalisch aufgelockert wurde der Abend nicht nur von Rieses Residents, Markus Paßlick und seinen original Pumpernickeln. Ein alter Bekannter sorgte mit seiner Gitarre für verträumt-schöne Momente, die Rede ist von Jan Löchel, auch bekannt unter seinem Projektnamen „Jylland“. Vor der Pause räumte er aber mit dem Gerücht auf, dass seine Songs nicht rockig genug sind und nur selten zum Mitmachen einladen und so gab es dann umgehend eine Lektion in Singen und Klatschen für das Publikum.
Der quirlige Komiker Hennes Bender durfte dann nach der Pause als letztes auf der Couch Platz nehmen, die zwar niedrig, aber fast nicht niedrig genug für ihn war. „Damals, als ich klein war…“ stellte der nicht gerade groß geratene Bochumer sich dem Publikum vor, das zündete und er hatte die ersten Lacher auf seiner Seite. Bender erzählt gerne, schnell und schrill, das brachte zu Beginn sogar den Routinier Adam Riese fast aus dem Konzept, der sich in Teilen nur noch zurücklehnen konnte und Bender das Sprechen überlies. Nicht nur redet er gerne, nein, auch Singen gehört zu seinen Leidenschaften, am liebsten beim Karaoke, denn „nirgendwo kann man sich so schön zum Löffel machen“. So ließ er sich auch nicht lange bitten und griff zum Mikrofon, es sollte nicht seine letzte musikalische Darbietung an diesem Abend sein. Später holte er sich Jan Löchel zur gesanglichen Unterstützung auf die Bühne, griff zur Gitarre und performte David Bowies „Ashes to Ashes“, eine schöne Hommage an den unlängst verstorbenen britischen Musiker.
Alle mitwirkenden des Abends durften sich dann zum Schluss noch in einem improvisierten Theaterstück auf die Suche nach dem von Riese gespielten Erdferkel „Adam“ machen, welches hinterhältig vom moslemisch-veganen Koch „Bin zu Tisch“, in Persona des grandiosen Hennes Bender entführt wurde. Natürlich konnte dieser Fall von der französischen Kommissarin (Bernadette Spinnen) und ihrem westfälischen Assistenten (Jan Löchel) schnell gelöst werden, keine Frage in der Krimistadt Münster. Die Lovestory folgte auf dem Fuße, als sich die Kommissarin in einer dramatischen Wendung auch noch Hals über Kopf in „Bin zu Tisch“ verliebte – Ein neues Level der Völkerverständigung, sowas gibt es nur im Pumpenhaus, bei Adam Riese.
Mehr Bilder des Abends findet ihr in unserer kleinen Galerie.
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