Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis!“ zieht zum Ende der Kampagne „Keinen Meter dem Rassismus!“ ein positives Fazit. „Unsere Nachricht ist angekommen“, resümieren die Verantwortlichen. Am Wochenende gingen die Aktionswochen der Kampagne mit einem Konzert in der Stubengasse zu Ende. In den letzten zwei Wochen gab es im Rahmen der Kampagne vielfältige Aktionen gegen Rassismus, Nationalismus und soziale Ausgrenzung.
So wurden in Kooperation mit der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Münster (mobim) zwei „Counter Speech Workshops“ organisiert, in denen die Teilnehmer Argumentationsstrategien gegen rechte Stammtischparolen und diskriminierende Äußerungen erlernen konnten. Viele von ihnen verließen die Workshops mit dem festen Vorsatz, rechte Argumentationen in Zukunft im Alltag nicht mehr zu schweigend hinzunehmen.
Zwei Aktionen thematisierten, dass das „Kruse Baimken“ sich weiterhin als Stammlokal für die AfD in Münster zur Verfügung stellt. So wurde in einer Protestaktion symbolisch ein „Roter Teppich für Rassismus“ vor dem Lokal ausgerollt (wir berichteten). „Das Kruse Baimken ist der zentrale Versammlungsort der AfD in Münster – ohne diesen Rückzugsraum wäre der Wirkungskreis der AfD deutlich kleiner“, betont Nina Bloch. „Der Wirt tut hier so, als wären offizielle Parteiveranstaltungen ein privates Gespräch. Die Politik der AfD ist nationalistisch, rassistisch und chauvinistisch – wer diesen Leuten einen Raum zur Verfügung stellt, muss weiterhin damit rechnen, dafür kritisiert zu werden.“, macht Bloch den Standpunkt des Bündnisses klar.
Zur Halbzeit der Aktionswochen hatten Aktivisten im Hafen ein großes Banner mit der Aufschrift „Rassismus ist keine Alternative!“ ausgerollt und mit einem Feuerwerk und Flyern auf ihre Botschaft aufmerksam gemacht. Die Aktion stieß auf breite Zustimmung bei den Besuchern des Hafens – nach dem Ende der Performance brandete Applaus auf der anderen Seite des Hafens auf. Den Abschluss der Aktionswochen läutete am vergangenen Freitag ein Konzert in der belebten Stubengasse in Münster ein. Vor den Aktionswochen hatte das Bündnis eine Veranstaltungsreihe organisiert. Bei sechs Veranstaltungen und Diskussionen konnten sich die Zuhörer beispielsweise über rechte Mobilisierungen, das Projekt „hoaxmap.org„, Nationalismus, die Sozialpolitik der AfD und sowie die aktuelle deutsche und europäische Asylpolitik informieren.
Mit dem Ende der Aktionswochen endet die Kampagne – wenn auch nur vorläufig. „2017 steht der Wahlkampf in NRW und auf Bundesebene an“, erklärt Carsten Peters, Pressesprecher des Bündnisses. „Rechte Parteien werden versuchen, das für ihre Zwecke zu nutzen – auch in Münster. Wir sind vorbereitet und bleiben unserem Motto treu: Wer in Münster Rassismus, Nationalismus oder soziale Ausgrenzung propagieren will, muss mit unserem Protest rechnen.“
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