Die starke Präsenz und das entschlossene Auftreten der Polizei sorgten dafür, dass es in der vergangenen Nacht am Aasee verhältnismäßig friedlich blieb. Einzelne aggressive Störenfriede wurden schnell des Geländes verwiesen, bevor sich die Stimmung aufheizen konnte.
Flaschenwürfe, Pyrotechnik und randalierende junge Menschen wie Freitagnacht gab es gestern Abend am Aasee nicht, eine erneute Eskalation konnte mit einem enormen Aufwand von Einsatzkräften der Polizei und des Ordnungsamtes verhindert werden. „Frühzeitige Kontrollen und konsequentes Einschreiten gegen potenziell aggressive Störer aus der Gruppe der friedlich Feiernden zeigten Wirkung“, heißt es dazu in einer Meldung des Polizeipräsidiums. Die Erfahrungen der vergangenen Wochenenden hätten gezeigt, dass Personen aus dem weiten Umland und dem nördlichen Ruhrgebiet nach Münster kommen, um hier gezielt aggressiv und gewalttätig aufzutreten, erklärt Polizeipräsident Falk Schnabel. Gestern Abend habe man frühzeitig gezielt diese vorwiegend jungen Männer in den Blick genommen, als diese auf dem Weg nach Münster waren. „Einige erhielten unmittelbar Platzverweise für das gesamte Stadtgebiet und konnten gleich wieder umkehren“, so Schnabel weiter. „In enger Zusammenarbeit mit der Stadt zeigen wir bei Randaletouristen keine Toleranz. Wer nach Münster kommt, um sein Unwesen zu treiben, wird bereits im Anfangsstadium daran gehindert.“
Nach Schätzungen der Polizei waren in der vergangenen Nacht rund 600 Personen auf der Wiese an den Aaseekugeln zusammengekommen. Einzelne aggressive Personen wurden gezielt aus der Menge entfernt, bevor sich die Stimmung weiter aufheizen konnte, vereinzelt mussten die Beamten bei Köperverletzungen einschreiten. Kollektive Angriffe aus Gruppen heraus habe es laut Polizei nicht gegeben. Gegen 1:30 Uhr wurden die Wege zu den Aaseewiesen gesperrt und die Feiernden zum Gehen gebeten, eine Stunde später hatten sich alle Personen entfernt. Entgegen anderslautenden Medienberichten erfolgte in dieser Nacht keine Räumung durch die Polizei. Insgesamt wurden am Aasee und im nahen Umfeld sechs Strafanzeigen geschrieben und 78 Platzverweise ausgesprochen. Ein Jugendlicher musste die Nacht im Polizeigewahrsam verbringen, nachdem er die Versorgung einer verletzten Person gestört hatte, einem Platzverweis nicht nachkam und Widerstand leistete. Ein Polizist wurde dabei leicht verletzt.
Auf der Weseler Straße fiel den Beamten ein auswärtiger Pkw auf. Bei den vier Insassen wurden eine Schusswaffe, eine Eisenstange und ein sogenannter Totschläger sichergestellt. Polizeipräsident Falk Schnabel lobte das besonnene, aber konsequente Einschreiten der Ordnungskräfte und kündigte auch für die kommenden Wochenenden eine verstärkte Polizeipräsenz am Aasee an. Für Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer stellt das letzte Wochenende die Zwischenstation einer Entwicklung dar, die den Ordnungsbehörden weiterhin Entschlossenheit und vermutlich einen langen Atem abverlangen wird. Vor allem das deutliche Aggressionspotenzial einzelner angereisten Personengruppen bereitet Heuer Sorgen. „Grundsätzliches Ziel ist es, auch ohne den großen Aufwand dieses Wochenendes zurück zu normalen Verhältnissen zu kommen.“ Weitere restriktive Maßnahmen auf diesem Weg seien nicht ausgeschlossen.
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