Heute sind rund 6.000 Landwirte aus ganz Deutschland nach Münster gekommen, um gegen die Verschärfung der Düngemittelverordnung zu protestieren. Die EU will damit die Nitratbelastung im Grundwasser verringern, die Bauern fürchten vor allem Ernteeinbußen und steigende Kosten. Zur Demo auf dem Domplatz erschien auch die Bundes-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die neben Pfiffen und Buhrufen gelegentlich Beifall ernten konnte, wie es in Medienberichten heißt.
Etwa 1.500 der demonstrierenden Landwirte kamen aus dem Münsterland – viele von ihnen mit Traktoren, was den Verkehr in Münster zeitweilig lahm legte. Wir geben hier im Folgenden die Presse-Mitteilung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e. V. wieder, der in Münster seinen Sitz hat:
Münsteraner Bauern werben für die Zukunft der regionalen Landwirtschaft
„Rund 500 bäuerliche Familienbetriebe gibt es in Münster, die vor den Toren der Stadt wirtschaften und leben. Unter ihnen sind konventionell wirtschaftende wie ökologische Betriebe, Tierhalter, Ackerbauern, Gemüse- und Obstbauern. Viele von ihnen haben heute an der Kundgebung auf dem Münsteraner Domplatz mitgewirkt, um für die Zukunft der regionalen Landwirtschaft zu werben.
„Wasser, Böden und Luft sind die fundamentalen Grundpfeiler der Landwirtschaft – in Westfalen-Lippe wie auch dem Rest der Welt. Landwirtschaft bedeutet Wirtschaften mit und in der Natur. Daher nehmen wir Rücksicht, damit auch künftige Generationen in einer intakten Natur arbeiten können“, machte Susanne Schulze Bockeloh, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster, am Rande der Kundgebung deutlich. Den Münsteraner Landwirtsfamilien sei dabei der Dialog mit Verbrauchern und Politik besonders wichtig, um gemeinsam Wege für die Zukunft der Landwirtschaft auszuloten.
Aufgrund eines Streits zwischen Brüssel und Berlin wird die aktuelle Düngeverordnung, die für die Landwirte gerade erst mit erheblichen Anpassungen und Kosten verbunden war und nach wie vor ist, wieder auf den Prüfstand gestellt. Die beabsichtigten Verschärfungen bedrohen die gesamte Landwirtschaft – egal ob ökologisch oder konventionell, ob Gemüse-, Obst-, Ackerbauer oder Tierhalter. „Dünger ist für alle Formen der Landwirtschaft essentiell, damit unsere Pflanzen und Früchte gedeihen können. Wir müssen und wollen durch einen an den Pflanzenbedarf angepassten Düngereinsatz und die boden- und wasserschonende Ausbringung den Gewässerschutz weiter voranbringen und übernehmen Verantwortung“, sagte Susanne Schulze Bockeloh mit Blick auf die WLV-Offensive Nachhaltigkeit, mit der der Berufsstand konkrete Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit umsetzt.“
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e. V. verweist für mehr Informationen zum Thema auf seine Homepage www.wlv.de.
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