Robin Kleinhückelkoten bekam Ende April die Diagnose, dass er einen Tumor an der Wirbelsäule hat. Ein Schock: Denn seine Frau war zu diesem Zeitpunkt hochschwanger. Jede Menge Hilfe aus dem UKM hat zu einem glücklichen Ausgang für die Familie beigetragen.
Eigentlich wollte er sich nur mit ein bisschen Gartenarbeit ablenken: Der werdende Vater Robin Kleinhückelkoten aus Essen grub wenige Tage vor der erwarteten Geburt seines ersten Sohnes den heimischen Garten in Essen um. „Was mich eigentlich geärgert hat, war letztlich unser großes Glück“, sagt seine Frau May-Britt. Denn als Kleinhückelkoten bei der Gartenarbeit plötzlich starke Rückenschmerzen bekam, dachten beide zunächst an einen Bandscheibenvorfall.
Das MRT-Bild zeigte jedoch einen Tumor an der Wirbelsäule, der durch die Anstrengung einblutete und starke Schmerzen verursachte: „Wir waren natürlich geschockt, denn in wenigen Tagen sollte ja unser erstes Kind geboren werden“, erinnert sich May-Britt Kleinhückelkoten an die bangen Stunden nach der Diagnose. „Glücklicherweise ist unser Nachbar der Sohn von Prof. Heribert Jürgens, dem früheren Leiter der Kinderonkologie am UKM. Er hat sofort seinen Vater ins Münster alarmiert und der hat uns ganz unbürokratisch einen schnellen Termin in der Neurochirurgie des UKM besorgt. Sogar wohnen durften wir bei Familie Jürgens bis zur Operation“, ist die die 34-Jährige Essenerin immer noch fast sprachlos.
Weil der Tumor möglichst sofort entfernt werden musste, ging nach dem langen Maiwochenende alles Schlag auf Schlag: Bereits für den 2. Mai wurde notfallmäßig der Operationstermin von Robin Kleinhückelkoten angesetzt. „Der Tumor musste schnell heraus, denn er drückte aufs untere Rückenmark. In solchen Fällen kann man nicht lange warten, weil sonst eine Querschnittslähmung droht“, so Prof. Walter Stummer, Leiter der Klinik für Neurochirurgie am UKM.
Doch auch an der werdende Mutter ging die ganze Aufregung nicht spurlos vorbei: ein vorzeitiger Blasensprung ausgerechnet am Morgen des Operationstages brachte noch einmal eine dramatische Wendung. Während ihrem Mann mittags in einer fünfstündigen Operation der Tumor entfernt wurde, lag die junge Frau in den Wehen. „Wir haben kurz vor der Geburt das Bett Ihres Mannes, der gerade erst aus seiner Narkose erwacht war, in den Kreißsaal gerollt“, sagt der Leiter der UKM Geburtshilfe, Prof. Walter Klockenbusch. „Um kurz vor 21 Uhr erblickte dann Piet das Licht der Welt – mit 3250 Gramm ein kerngesundes Prachtexemplar.“ Beide Eltern konnten ihren Sohn dank der Hilfe aus dem UKM noch gemeinsam im Kreißsaal begrüßen.
Inzwischen steht auch fest: Der entfernte Tumor in Robin Kleinhückelkotens Rücken war aller Voraussicht nach gutartig. Damit scheint nach den nervenaufreibenden Tagen der Ungewissheit das junge Familienglück perfekt: „Wir sind so dankbar, dass sich hier alle so schnell und unkompliziert zusammengeschlossen und gemeinsam für uns eingesetzt haben“ sagt die junge Mutter keine 24 Stunden nach der Geburt – „Die Unterstützung hier war einfach großartig!“