Münster präsentierte sich gestern als „Hochburg der betrieblichen Berufsausbildung“. 136 Unternehmen aus dem gesamten Münsterland waren beim 4. Azubi-Speed-Dating der IHK auf der Suche nach den passenden Bewerbern für insgesamt fast 2100 Lehrstellen. Rund 3000 Schülerinnen und Schüler nutzten die laut IHK bundesweit größte Veranstaltung dieser Art, um sich den Unternehmen im Zehn-Minuten-Takt zu präsentieren.
Richard Stigulinszky, Gruppenleiter für die Berufliche Bildung im NRW-Schulministerium, erklärte bei einem Rundgang durch die Halle Münsterland: „Das IHK-Azubi-Speed-Dating wirkt in vielfacher Weise im Sinne des Landesvorhabens ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘. Die Messe bringt Ausbildungsbetriebe und Jugendliche, die sich für eine Berufsausbildung interessieren, zusammen und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses.“
Dass das IHK-Azubi-Speed-Dating zunehmend auch politische Aufmerksamkeit findet, liegt für den IHK-Bildungsexperten Carsten Taudt auf der Hand: „Die Frage, wie die richtigen Bewerber die passenden Lehrstellen finden und umgekehrt, gilt als zentrale Herausforderung der Bildungspolitik“.
Beim Speed-Dating konnten die Unternehmen in sechs Stunden bis zu 100 Gespräche führen. Taudt kennt Betriebe, „die hier in einem Rutsch die Grundlage zur Besetzung ihres kompletten Lehrstellenangebotes für das nächste Jahr legen“. Immer wieder hätten Teilnehmer diese Effizienz gelobt: „Es gibt auch genügend Beispiele, bei denen das ‚date‘ direkt zum Ausbildungsvertrag geführt hat.“
Entscheidender Erfolgsfaktor bei der Vermittlung sei eben das persönliche Kennenlernen. „Auf beiden Seiten sind die Hemmschwellen niedrig, miteinander ins Gespräch zu kommen“, erläuterte der IHK-Bildungsexperte: „So finden Ausbildungspartner zueinander, die sich im normalen Bewerbungsverfahren nicht getroffen hätten.“
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