Zehn Handwerker brauchen drei Tage, um die 22 Meter lange Krippe mit 25 Figuren sowie den Sternenhimmel mit Münsterkulisse aus neun Platten aufzubauen. Das alles ist das Werk des 2004 verstorbenen Kapuzinerpaters Dr. Edilbert Schülli, der im Jahr 1986 mit dem Bau begonnen und bis zu seinem Lebensende jährlich neue Ideen daran verwirklicht hat.
Die detailreiche und liebevoll gestaltete Krippe in der Kapelle des Clemenshospitals ist nicht nur Anziehungspunkt für Patienten und Besucher – jedes Jahr reisen Menschen aus dem Münsterland und darüber hinaus an, um die Krippe zu sehen, die vermutlich eine der größten Krippen dieser Art in Deutschland ist.
Die Besucher können den Weg von Maria und Josef verfolgen. Er beginnt in einem hell erleuchteten Wirtshaus, in dem sie abgewiesen wurden bis hin zu dem Stall, in dem das neugeborene Kind verehrt wird. Dazwischen ist eine liebevoll gestaltete Hirtenlandschaft mit dem Engel, der den Hirten die entscheidende Botschaft verkündet. Es gibt eine Straßenszene, eine Hirtenszene, pralles Großstadtleben, König Herodes – und schließlich den Stall selbst, in dem das Jesuskind ab dem 24. Dezember zu sehen sein wird. Die Krippe lebt, zumindest die Goldfische in dem Teich bei der Mühle. Aber auch die Figuren sind so detailgetreu, dass sie verblüffend echt wirken. Und die Szenerie scheint lebendig durch das Licht, das aus den Häusern scheint, dem Sternenhimmel über Münster, der Mühle, in der Mehl gemahlen wird und dem plätschernden Wasser.
Über allem leuchtet der Sternenhimmel aus 400 kleinen und großen Lichtern – angelehnt an den Sternenhimmel, der zur Weihnachtszeit über Münster zu sehen ist. Die alten handgeschnitzten Figuren stammen aus der ehemaligen Krippe der Clemenskirche, andere Figuren kommen aus dem früheren St. Clemens-Hospital in Geldern am Niederrhein. Einige Figuren sind 175 Jahre alt. Anfangs bestand die Krippe aus dem Stall und einigen Figuren. Kapuzinerpater Dr. Edilbert Schülli fing 1986 an, die Krippe zu bauen – zunächst mit alten Pappkartons, Gips, Farbe und vielen Ideen. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit ist sie mithilfe des Künstlers Dr. Laurenz Kirchner und dessen Vater Heinrich Kirchner etwas größer geworden.
Noch wartet die hochschwangere Gottesmutter auf dem Esel, aber schon in wenigen Tagen wird das Christuskind in die Wiege gelegt.