Carsten Schulte, Jahrgang 1971, ist gelernter Buchhändler, freier Journalist und Preußen-Fan. All das hat er miteinander kombiniert und zwei Bücher über Preußen Münster geschrieben. Für ALLES MÜNSTER hat der Autor einige Fragen zu seinem neusten Werk „111 Gründe, Preussen Münster zu lieben – Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt“ beantwortet.
Am Ende des Interviews haben wir zwei Exemplare des Buches in der Verlosung! Die Gewinner werden ihr Buch pünktlich zur Veröffentlichung am 15. Oktober im Briefkasten haben.
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AM: Herr Schulte, die erste Frage, die einem zu Ihrem neuen Buch direkt einfällt, ist natürlich: Wieso ist der SCP für Sie persönlich der großartigste Fußballverein der Welt?
Das ist natürlich immer diese eine Frage, mit der alles beginnt. Und jeder Fußballfan wird darauf wohl nur eine Antwort haben: Weil das mein Verein ist. Das ist für Nicht-Fans schwer zu erklären. Es ist ein Gefühl, das man mit seinem Klub verbindet. Herz und Verein ist eine Kombination, die sich natürlich und zwangsläufig ergibt. Das klingt komisch, ist aber so.
AM: Sie nennen 111 Gründe, die für die Adlerträger sprechen. Warum genau diese Anzahl? Hat das was mit Karneval zu tun? Und wenn Sie nur einen einzigen, besten Grund benennen müssten, welcher wäre das dann?
Die Frage müssten Sie eigentlich dem Verlag stellen, denn der hat seine Reihe so genannt. Aber natürlich hat das etwas mit der magischen Fußball-Zahl 11 zu tun. Mit elf Freunden. Aber elf Gründe wären wohl etwas dürftig gewesen. Wenn Sie mich nach dem einen Grund fragen, dann ist das eher ein Ort. Das Preußenstadion. Und ein Gefühl, das sich damit verbindet. Dieser Duft eines Fußballstadions… Kippen, Bier, Rasen. Das ist für Fußballfans etwas Besonderes und für mich ganz klar einer meiner Sehnsuchtsorte. Wegen der Geschichten, die sich mit diesem Ort verbinden.
AM: Als Fußballfan haben Sie sicherlich selbst zahlreiche Spiele live gesehen – gibt es da einen besonderen Höhepunkt, an den Sie sich noch erinnern?
Einen Höhepunkt? Die Fragen dürfen Sie keinem Fan stellen. Das Aufstiegsspiel 1989 gegen Duisburg. Das Spiel gegen Mönchengladbach II. Das 2:1 gegen Schalke. Ein 4:0 gegen Arminia Bielefeld. Erinnern? Alles ist in der Erinnerung, nur eben nicht gleich stark.
AM: Sie sagen, Preußen sei „Der Verein, bei dem Titel und Siege nicht im Mittelpunkt stehen“. Warum nicht? Und was steht denn dann Ihrer Meinung nach im Mittelpunkt?
Haben Sie mal die Vereinsgeschichte grob durchforstet? Der SC Preußen ist nicht Bayern. Wenn man auf der Geschäftsstelle die Pokal polieren müsste, wäre man ziemlich fix fertig. Seien wir ehrlich: Preußen Münster ist vielleicht unser weltbester Klub, aber er ist in den vergangenen 25 Jahren eher nicht durch Sport aufgefallen. Aber das macht ja auch nichts. Ich sehne mich ein bisschen nach 2. Liga, ja. Aber selbst im Scheitern gibt es Spannendes zu erleben. Ich bange und hoffe mit den Preußen. Sie sind ein Teil meines Lebens. Das steht im Mittelpunkt.
AM: Sie leben mit Frau und zwei Kindern in Münster – recht Stadion-nah, nehmen wir doch mal an?
Absolut nicht, nein. Allerdings bin ich durch diverse Umzüge innerhalb der Stadt wenigstens aus Münsters Norden zur Warendorfer Straße geschafft…
AM: Wie oft besuchen Sie Heimspiele und – ein Klassiker – was sagt Ihre Frau eigentlich dazu?
Wenn mich nicht irgendein Virus, das meine Kinder angeschleppt haben, ans Bett fesselt, bin ich immer da. Okay, es gab mal eine Zeit vor zwei Jahren, da war irgendwie etwas die Luft raus. Aber solche Phasen gibt es eben mal. Meine Frau weiß, dass es mich nur mit Preußen gibt. Das wusste sie schon immer. Und ganz ehrlich: Ich glaube fast, sie ist ganz froh, dass sie samstags ihre Ruhe vor mir hat. Nehme ich an.
AM: Es heißt, Ihr Vater ist Arminia Bielefeld-Fan. Wie kommt es, dass Sie dann Preußen-Fan geworden sind?
Glücklicherweise bin ich in der Nähe von Münster zur Welt gekommen, nicht in Ostwestfalen. Ich vermute, die westfälischen Gene haben den inneren Wettstreit gewonnen. Blau-weiß-schwarz käme mir jedenfalls nicht ins Haus und was meinen Vater geritten hat… nun, das ist eben Familie. Kann man nichts machen.
AM: 288 Seiten ist Ihr geschriebenes Liebesbekenntnis an den SCP lang. Was planen Sie denn als nächstes?
Wenn meine Frau das hier lesen sollte, bekomme ich dafür sicherlich Ärger, aber die Ideen für zwei weitere Bücher über Preußen Münster liegen bei mir in der Schublade. Und sollte der Klub wider Erwarten ganz und gar überraschend aufsteigen, dann steht ein Jubelbuch darüber ganz sicher an…
AM: Wo sind Sie normalerweise im Preußen-Stadion zu finden? Geben Sie dann auch Autogramme?
Ich bin keine 18 mehr. Also habe ich mich in den A-Block verkrümelt, wo die ganzen in die Jahre gekommenen Damen und Herren ihren Lebensabend verbringen. Wenn ich dort Autogramme geben müsste, wäre ich allerdings ziemlich schnell der Depp im Block. Also hoffe ich, dass es nicht so weit kommt.
Verlosung
Wir verlosen zwei Bücher von Carsten Schulte! Einfach unser Gewinnspielformular ausfüllen und das Stichwort „Preussen Münster“ angeben. Das Gewinnspiel beginnt sofort und endet am Mittwoch, 14.10.15 um 18:00 Uhr. Die Teilnahmebedingungen seht ihr hier.
Die Bücher sind verlost, das Gewinnspiel ist beendet. Den Gewinnern viel Spaß beim Lesen!