Seit dem 1. April ist der Neuromediziner und Philosoph Prof. Dr. Dr. Robert Nitsch Ärztlicher Direktor des UKM. Die Universitätsmedizin Münster sieht er gut aufgestellt – trotz großer Herausforderungen. Das Interview führte Anja Wengenroth aus der UKM-Unternehmenskommunikation.
Herr Prof. Nitsch, nach zehn Jahren unter Prof. Norbert Roeder hat das UKM mit ihnen seit dem 1. April einen neuen Ärztlichen Direktor und Vorstandsvorsitzenden. Wie fällt ihre Bilanz nach diesem ersten Vierteljahr im Amt aus?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKM haben in den letzten zehn Jahren ganz offensichtlich einen sehr guten Job gemacht. Das sieht man an den Leistungszahlen und an der medizinischen Qualität, aber vor allem auch an der Akzeptanz in der Bevölkerung. Ich glaube, dass es jetzt Zeit ist, dass die Politik und unser Umfeld diese Leistung auch anerkennen und uns in punkto Infrastruktur – also letztlich vor allem bei unseren baulichen Maßnahmen –angemessen unterstützten. So dass wir jetzt zügig das, was wir den „Pakt für das UKM“ nennen, umsetzen können. Zum Beispiel bei der Sanierung unserer UKM-Türme oder der Modernisierung unserer Intensivbereiche: Wir wollen und müssen in diesen Bereichen jetzt investieren – zügig!
Wie sieht die Zukunft der Universitätsmedizin Münster aus? Wo steht das UKM in zehn Jahren?
Universitätsmedizin hat ja im Kern immer zwei Aufgaben: Wir wollen einerseits das beste medizinische Wissen erarbeiten und dieses Wissen andererseits dann der Bevölkerung, also den Menschen in der Region, zur Verfügung stellen.
Bei dem Ersten geht es um Mut und um die Kraft, Neues zu denken und auch umzusetzen. Um dann im zweiten Schritt – beispielsweise in unseren Forschungsschwerpunkten, die die medizinische Fakultät definiert – auch die medizinische und ärztliche Kompetenz in der Krankenversorgung anzubieten. Und da haben wir in Münster eine besondere Rolle: Wir haben eine Region zu versorgen – und wollen das auf Basis des besten medizinischen Wissens auch in der Fläche tun. Hier sind wir bereits heute sehr aktiv: Zum Beispiel in Praxisnetzwerken oder bei Kooperationen mit neuen Krankenhäusern. Wir am UKM haben eine gute Chance, in den nächsten zehn Jahren in der universitären Forschung und Krankenversorgung deutschlandweit ganz oben mit dabei zu sein und einen großen Beitrag zur Universitätsmedizin in Deutschland zu leisten.
Sie sind neu in Münster. Wie gefällt es ihnen hier? Gibt es etwas, was sie vermissen?
Münster ist eine tolle Stadt und sehr lebendig! Sehr studentisch einerseits, andererseits auch bürgerlich-traditionell. Und natürlich ist Münster – rein baulich gesehen – auch eine sehr schöne Stadt. Wenn ich Münster mit Berlin oder Frankfurt vergleiche, ist es hier natürlich längst nicht so wild – was ich manchmal natürlich auch ein wenig vermisse. Aus meiner Sicht sollte man an einem neuen Ort aber nicht das suchen, was man woanders hatte. Man muss dort, wo man ist, das Besondere finden. Und das gibt es hier!
Video-Statement von Prof. Robert Nitsch.
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„Alternative Daten“ – Wissenschaft à la Robert Nitsch
Beispiel:
Der größte Teil der im Kapitel Resultate der von Herrn Prof. Dr. med. habil. Dr. phil. Robert Nitsch als Doktorvater betreuten Dissertation „Molekulare Analyse der Nogo Expression und der Myelinisierung im Hippocampus während der Entwicklung und nach Läsion“ von Frau Dr. Susan Meier und der in der entsprechenden FASEB-Publikation, die er als Seniorautor zu verantworten hat, präsentierten statistischen Auswertungen wurden in Wahrheit erfunden. Weder wurden die Videoaufnahmen der Tierversuche aufgezeichnet, wie auf Seite 21 der Dissertation behauptet, noch wurden die Autoradiographien der in Abbildung 15 der Dissertation thematisierten Western-Blots densitometrisch und mittels des Mann-Whitney U-Tests statistisch ausgewertet. Der größte Teil der in den Abbildungen 3 D, 6 G, 10 B, 11 B, 12 B, 13 B und 14 D gezeigten statistischen Daten basiert auf der Erfindung der gezeigten Daten und der Erfindung der vermeintlich durchgeführten statistischen Signifikanztests (Mann-Whitney U-Test). Die im Methodenteil beschriebenen Primärdaten der Metamorph-Dateien existieren in Wahrheit ebenso wenig wie die dort beschriebenen Videoaufzeichnungen der Kainat-Tierversuche.