Kunststoffmüll, Mikroplastik, eine Phosphor-Dünger-Krise in 2030, das CO2, das nicht nur die Erderwärmung verursacht, sondern auch noch die Meere versauert: Die Lectures-for-Future-Gruppe am Fachbereich Chemieingenieurwesen der FH Münster – mit Prof. Dr. Thomas Jüstel, Nachwuchsprofessor Dr. Florian Baur und Doktorand Max-Fabian Volhard – brachte heute die unbeschönigten Fakten auf den Hörsaaltisch.
Gemeinsam mit Kollegen der Fachbereiche Elektrotechnik und Informatik, Oecotrophologie – Facility Management, Energie – Gebäude – Umwelt und Wirtschaft haben sie sich an den Lectures for Future beteiligt. Zu denen hatten die Scientists for Future im Rahmen der Fridays for Future aufgerufen. Mehr als 200 Lehrende von Hochschulen hielten bundesweit Vorträge.
Volhard sprach in Steinfurt unter anderem über Mikroplastik – und das noch kleinere Mini-Mikroplastik und die beiden größeren Geschwister Makro- und Mesoplastik. „Das wird uns noch lange beschäftigen, diesen Kunststoff, vor allem das Mini-Mikroplastik, aus der Umwelt zu entfernen“, erklärte er. „Es ist kleiner als 1 Millimeter. Sieben bringt da nichts mehr.“ Um unseren Umgang mit Kunststoff und vor allem den Plastikteilen, die wir nur ein einziges Mal benutzen, zu verbessern, schlägt der Doktorand drei Säulen vor: Erstens die Politik – „Ich denke, ohne Anreize und Verbote wird da nicht viel passieren“ –, zweitens ökologische Kunststoffe, die aus nachhaltigen Rohstoffen gewonnen werden und komplett abbaubar sind – dafür sind aktueller denn je Ingenieure gefragt, geeignete Technologien zu entwickeln – und drittens die Verbesserung des Recyclings. Und das bezieht sich nicht nur auf Kunststoffe, sondern zum Beispiel auch auf die Verteilung von Schwermetallen. „Bis heute haben wir keinen bundesweiten Einsatz von Elektroschrott-Tonnen – was völlig unverständlich ist“, sagte Prof. Jüstel.
„Mittagstisch for Future“ hieß es im Bistro Denkpause im Fachhochschulzentrum in Münster. Das war eine der Aktionen aus dem Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management. „Wir leisten damit einen praktischen Beitrag zum schonenden Umgang mit unserer Umwelt“, so Dr. Christine Göbel. Denn was und wie wir essen, hat große Auswirkungen auf das Klima, etwa Tierhaltung und Transportwege. In Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk Münster haben Teilnehmer des Seminars Grundlagen der Gemeinschaftsgastronomie, das Göbel leitet, den Mittagstisch organsiert, dokumentiert und im Anschluss ausgewertet.
Auf den Tisch kamen „Friedensteller“-Gerichte. Sie wurden für den Katholikentag mithilfe eines Rechners aus dem NAHGAST-Forschungsprojekt nach Kriterien der Nachhaltigkeit entwickelt. Albrecht Fleischer vom food lab muenster hatte den Mittagstisch für ein Seminar ins Leben gerufen.
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