Ein „Gefängnis“ der besonderen Art, 42 Meter im Durchmesser und 21 Meter hoch. So steht es momentan auf dem Schlossplatz, und wurde am Donnerstag mit den ersten Münsteranern „befüllt“. Jedoch handelt es sich hier um eine sehr spezielle Interpretation des Knastlebens, die der Circus „Flic Flac“ dem Publikum in der neuen Jubiläumsshow „Höchststrafe“ präsentiert.
Fast alle Artisten sind Insassen, mal stehen brennende Mülltonnen in der Manege, mal spielen Umbauhelfer die Wärter, welche für Ordnung sorgen müssen, wenn die Knastbrüder zwischendurch einen akrobatischen „Faustkampf“ austragen. Stilgerecht daher auch die Bühnenkulisse, die aus einem mehrstöckigen Zellenblock besteht, welcher in 11 einzelne Zellen unterteilt ist und das Gesamtkonzept somit vollständig abrundet.
Ganz oben im Zellentrakt heizt die Knast-Band „Altacraz“ den Besuchern ordentlich ein und begleitet mit lauter, selbst komponierter Rockmusik die einzelnen Darbietungen. Es gibt aber noch viel mehr zu sehen – Laura Miller pendelt mit ihrem Luftring zwischen der Zeltkuppel und einem Wasserbecken hoch und runter und sorgt so für knisternde Erotik in der Luft, bis sie sich letztendlich aus ca. 8 Meter Höhe in das mittlerweile brennende Becken fallen lässt und das Publikum den Atem anhält. Das Strapaten-Duo Tukeiev erzählt in luftiger Höhe eine Liebesgeschichte: Beide hängen sehr aneinander – sie an seinen Füßen, er an ihren Armen. Diese Darbietung ist von Sinnlichkeit, akrobatischen Höchstleistungen und schauspielerischem Talent geprägt. Untermalt mit passender Musik und tollen Effekten, ist sie kaum noch zu übertreffen – Gänsehaut-Atmosphäre im weiten Rund.
Im Vergleich zu den Höchstleistungen der anderen Akteure geht bei Steve Eleky scheinbar alles schief: Er verrät seine Zaubertricks und setzt auf Running-Gags, über die er am meisten lachen kann, damit aber schnell die Zuschauer ansteckt und Jung und Alt sich fast vor Lachkrämpfen krümmen. „Ich habe keine Lust, das zu machen – aber das steht bei mir im Vertrag“, gibt er immer wieder zum Besten und so kommt auch der Humor in der Show nicht zu kurz. In den Umbaupausen betritt der „Master of Hellfire“ die Manege, der mit astreinem thüringischem Dialekt frech die erste Reihe aufs Korn nimmt. „Gefällt’s dir hier?“, fragt er einen Zuschauer und schiebt gleich hinterher: „Dann erzähl das mal deinem Gesicht!“ Er macht auch keinen Halt davor, Christine, welche noch ahnungslos neben ihrem Partner sitzt, auf die Bühne zu holen und mit ihr „ein heißes Nümmerchen mit einem Ossi zu schieben“, bei dem dann ein Flammenwerfer für Stimmung sorgt.
Der „Globe of Speed“, eine Stahlkugel mit 6,5 Metern Durchmesser, die zur Rennstrecke der Bikertruppe „Helldriver“ wird, ist unzweifelhaft ein weiterer und atemberaubender Höhepunkt der Show. Mit bis zu 70 Stundenkilometern rasen 8 Motorradfahrer auf ihren Maschinen durch den runden Käfig. Gerade wenn man dann denkt, jetzt gibt es keine Steigerung mehr und und sich der eigene Blutdruck langsam wieder auf ein normales Level senkt, ertönt plötzlich lautes Motorenbrummen. Die „Mad Flying Bikes“ sorgen für den nächsten Adrenalin-Schub bei den Besuchern, wenn sie mit ihren Motocross-Maschinen plötzlich quer über die komplette Manege fliegen und dabei einen Stunt nach dem anderen machen.
Der Circus gastiert noch bis zum 28.02.16 in Münster auf dem Schlossplatz und ist definitiv einen Besuch wert. Weitere Informationen zum Circus „Flic Flac“, den Vorstellungszeiten, Ticketverkauf und vieles mehr findet Ihr hier.
Unsere Fotografen haben den Abend natürlich in einer großen Fotostrecke festgehalten, hier geht es lang.
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